Am Rande der kenianischen Metropole Nairobi existieren unzählige Slums, in denen die Ärmsten der Armen leben. Einer davon ist Kibera. Doch während andernorts Hoffnungslosigkeit regiert, erklingen in Kibera immer häufiger die Rhythmen entfesselter Trommeln oder sogar die Klänge klassischer Musik. Seit mehr als elf Jahren werden hier ganz besondere Unterrichtsstunden gegeben … Die 16-jährige Elsy hat einen Traum: Mit klassischem Ballett will sie dem Elend ihres Heimatorts Kibera entkommen, der zu den größten Slums Kenias gehört. Hier lebt sie zusammen mit ihren zwei Geschwistern bei ihrer Mutter, die einen kleinen Laden betreibt. Der Alltag in Kibera ist rau, die Jugendlichen sind täglichen Gefahren wie Gewalt, Prostitution und früher Schwangerschaft ausgesetzt. Trommelspiel. Eine Zukunft, die Elsy für sich unbedingt vermeiden will. Mit acht Jahren kam sie erstmals mit Ballett in Berührung, das durch internationale Organisationen nach Kibera gebracht wurde. Die Kinder durch ein möglichst vielfältiges Programm von der Straße holen, lautete damals die Devise. Und die Resonanz war überwältigend: Nicht nur klassisches Ballett, auch einheimische Tänze, Trommelspiel, Gesang und Akrobatik stehen zur Auswahl. Seitdem feilt Elsy zusammen mit ihrer Freundin Mary fast täglich an ihrer Technik. Die Mädchen arbeiten an gemeinsamen Choreographien und bereiten mit ihrer Klasse eine Gala vor, in der Geld für eine neue Tanzschule gesammelt werden soll. Zusammen mit ihren Mitschülern will Elsy beweisen, dass Ballett nicht nur europäischen Tänzern vorbehalten sein muss. Dafür stehen den Jugendlichen sowohl einheimische als auch internationale Lehrer zur Seite. Auch mit den Schulen anderer Slums wird zusammengearbeitet – besonders mit Mathare, deren Einwohner für ihre noch größere Gewaltbereitschaft bekannt sind. Denn eines haben sowohl die Organisatoren als auch die Schüler inzwischen erkannt: Wenn sie einen Schritt hinaus aus ihrer täglichen Misere finden wollen, müssen sie zusammenarbeiten. Die Vorbereitung zur nächsten Gala ist ein kleiner, aber wichtiger Schritt dazu. Regie: Bou-Saha
Die Geschichte Kenias ist geprägt von einer reichen kulturellen Vielfalt und einer bewegten Vergangenheit. Das Land liegt in Ostafrika und war seit jeher ein Schmelztiegel verschiedener Völker, Kulturen und Handelsrouten. Die eigentliche Geschichte Kenias beginnt jedoch erst mit den ersten archäologischen Funden vor etwa 3 Millionen Jahren, als sich hier die Wiege der Menschheit befand.
Die Frühgeschichte Kenias ist eng mit der Entwicklung der Menschheit verbunden, und in der Region wurden bedeutende Fossilien von Hominiden wie „Turkana Boy“ und „Lucy“ entdeckt, die wertvolle Einblicke in die menschliche Evolution bieten.
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich in Kenia verschiedene afrikanische Stämme und Königreiche, darunter die Kikuyu, Luo, Kamba und Maasai. Ab dem 9. Jahrhundert n. Chr. entstanden entlang der ostafrikanischen Küste Swahili-Stadtstaaten, die wichtige Handelszentren wurden und den Handel mit Arabern, Indern und Chinesen förderten.
Der Einfluss der Europäer auf Kenia begann im 16. Jahrhundert mit den Portugiesen, gefolgt von den Arabern. Im 19. Jahrhundert begannen britische Forscher und Abenteurer das Land zu erkunden. Im späten 19. Jahrhundert begann das sogenannte „Wettlauf um Afrika“, bei dem europäische Kolonialmächte afrikanische Gebiete untereinander aufteilten. 1885 wurde Kenia zu einem Teil der britischen Kolonie Ostafrika.
In den folgenden Jahrzehnten wurden die Einheimischen unter das britische Kolonialregime gestellt, was zu sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten führte. In den 1950er Jahren formierte sich der bewaffnete Widerstand gegen die britische Herrschaft, angeführt von der Mau-Mau-Bewegung, die für die Unabhängigkeit Kenias kämpfte.
Am 12. Dezember 1963 wurde Kenia schließlich unabhängig, und Jomo Kenyatta wurde der erste Präsident des Landes. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Land jedoch von politischen Unruhen und ethnischen Spannungen heimgesucht. 2002 kam es schließlich zu einem friedlichen Machtwechsel, als Mwai Kibaki zum Präsidenten gewählt wurde.
Kenia hat seit seiner Unabhängigkeit wichtige Fortschritte gemacht, aber es bleiben Herausforderungen wie Armut, Korruption und soziale Ungleichheit bestehen. Das Land ist auch für seine beeindruckende Tierwelt und landschaftliche Schönheit bekannt, was den Tourismus zu einem wichtigen Wirtschaftszweig gemacht hat.
Die jüngere Geschichte Kenias wurde von Bemühungen um wirtschaftliches Wachstum, Infrastrukturentwicklung und dem Kampf gegen Terrorismus geprägt. Das Land spielt eine wichtige Rolle in der Region und hat sich zu einem bedeutenden Akteur auf dem afrikanischen Kontinent entwickelt.
Insgesamt spiegelt die Geschichte Kenias die Komplexität und Dynamik des afrikanischen Kontinents wider, gekennzeichnet durch kulturelle Vielfalt, koloniale Herrschaft, nationale Befreiungsbewegungen und die Herausforderungen des Postkolonialismus. Trotz der Herausforderungen bleibt Kenia ein faszinierendes Land mit einer reichen Geschichte und einer hoffnungsvollen Zukunft.